Buchwert je Aktie
Glossar
Die Kennzahl »Buchwert je Aktie« wird benötigt für die Berechnung der Kennzahl »Kurs-Buchwert-Verhältnis« oder abgekürzt KBV (engl.: P/B ratio oder P/BV). Dieses Kurs-Buchwert-Verhältnis soll bei der Beurteilung einer »fairen« Bewertung einer Aktiengesellschaft helfen.
Zur Berechnung des Buchwerts je Aktie teilt man das Eigenkapital (ohne Fremdanteile) durch die Anzahl der ausgegebenen Aktien. Damit erhält man den Buchwert je Aktie.
Beispiel: Eine kleine Aktiengesellschaft hat laut Bilanz 100 Millionen Euro Eigenkapital, Fremdanteile am Eigenkapital sind nicht vorhanden. Die AG hat 20 Millionen Aktien an der Börse im Umlauf. Damit ergibt sich ein Buchwert von 5,- Euro je Aktie (Eigenkapital / Anzahl ausgegebene Aktien).
Der Buchwert je Aktie alleine für sich genommen hilft aber nicht bei der Bewertung einer Aktiengesellschaft. Hierzu muss der Buchwert je Aktie noch ins Verhältnis zum aktuellen Kurs gewetzt werden.
Bei der letzten Kursfeststellung ergibt sich ein Aktienkurs von 2,- Euro. Teilt man nun den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie ergibt sich ein KBV von 0,4 für die Aktiengesellschaft.
Aussagekraft des Buchwerts je Aktie
In der Fundamentalanalyse gilt, dass eine Aktie umso günstiger ist, je niedriger das KBV ausfällt. Idealerweise soll der Kurswert je Aktie dem Buchwert je Aktie entsprechen. Zeitgemäßere Ansätze orientieren sich aber eher an Kennzahlen wie dem Cashflow oder dem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV).
Fallstricke beim Buchwert je Aktie
Der Buchwert je Aktie, und damit auch das KBV, verwendet nur den bilanziell ausgewiesenen Buchwert. In der Aktiengesellschaft vorhandene stille Reserven oder stille Lasten werden nicht berücksichtigt. Dieses Manko ist vor allem bei Beteiligungs- und Immobiliengesellschaften relevant. Hier wird das Ergebnis klar verfälscht. Eine aussagekräftigere Kennzahl wäre hier also eher der Nettoinventarwert (englisch Net Asset Value, NAV) je Aktie.